Ziele des Radwegs
Das Hauptziel des Bahnradweges Sankt Wendeler Land ist eine dauerhafte und signifikante Stärkung des Radverkehrs im nördlichen Saarland. Diese soll sowohl im Freizeitradverkehr als auch im Alltagsradverkehr erreicht werden.
Durch den Bahnradweg Sankt Wendeler Land soll der Alltagsradverkehr zwischen den Wohngebieten der einzelnen Ortsteile der Gemeinden Freisen, Nohfelden und Nonnweiler und den entlang der Strecke liegenden Einkaufszentren, Verwaltungseinrichtungen und Gewerbegebieten erhöht werden. Dies sind z. B. Pizza-Wagner in Otzenhausen und die Hörmann-Werke in Eckelhausen und Freisen. Ein weiteres Hörmann-Werk wird gerade direkt am Bahnradweg Sankt Wendeler Land in Wolfersweiler neu gebaut. Vorbildlich am Bahnradweg Sankt Wendeler Land ist die beabsichtigte verstärkte Nutzung als Arbeitsweg dieser und aller weiteren Firmen.
Ebenso wird eine Steigerung sowohl des Alltags- als auch des Freizeitradverkehrs vom und zum Regional- und Fernbahnhof Türkismühle erwartet. Dieser wurde erst neu ausgebaut und verbindet das nördliche Saarland mit umliegenden Mittelzentren sowie den Landeshauptstädten Saarbrücken und Mainz und der Metropole Frankfurt am Main. Der Bahnradweg Sankt Wendeler schafft somit eine wesentliche Anbindung von drei Kommunen und neun Ortschaften zu dem Bahnhof in Türkismühle, den er ziemlich genau in der Mitte kreuzt. Damit bindet der Bahnradweg Sankt Wendeler Land in geradezu idealer und modellhafter Weise die abseits liegenden Ortschaften und Gewerbegebiete an die DB-Hauptlinie an und hat somit einen besonderen Vorbildcharakter für den Alltagsradverkehr in einer ländlichen Region.
Des Weiteren soll durch den Bahnradweg Sankt Wendeler Land auch eine deutliche Erhöhung des Schülerradverkehrs von und zu den direkt am Bahnradweg Sankt Wendeler Land gelegenen Schulen wie auch als Zubringer zum Bahnhof Türkismühle erreicht werden.
Durch die Umgestaltung der vorhandenen Bahntrasse zu Gunsten des Radverkehrs soll die Nutzung des Fahrrades deutlich attraktiver gestaltet und der Radverkehr substanziell gestärkt werden.
Ein weiteres Ziel besteht darin, durch die Verlegung des Radverkehrs weg von stark befahrenen Bundes- und Landstraßen ohne Radinfrastruktur auf eine Bahntrasse ohne motorisierten Individualverkehr die Verkehrssicherheit deutlich zu erhöhen.
Neben der Steigerung des Alltagsradverkehrs und dem damit verbundenen klimafreundlichen Effekt, soll der Bahnradweg Sankt Wendeler Land natürlich in erheblichem Maß den Freizeitradverkehr und vor allem die touristische Inwertsetzung der umliegenden Landschaft und touristischen Infrastruktur fördern:
Der Bahnradweg Sankt Wendeler Land wird mit seinen 30,5 km Gesamtlänge und seinem Verlauf mitten durch eine touristisch sehr attraktive Landschaft mit dem Bostalsee ein radtouristisches Highlight des gesamten Saarlandes werden. Er wird eine im Moment noch bestehende Lücke im Radwegekonzept des nordwestlichen Saarlandes schließen: Von St. Wendel her durch das Ostertal kommend, findet der Radtourist eine störungsfreie Verbindung der touristischen Attraktionen im Raum Freisen (Weiselberg, Viadukt Oberkirchen, Wildpark, Mineralienmuseum), am Bostalsee, dem Golfplatz Eisen sowie dem Keltenring Otzenhausen und der Talsperre Nonnweiler im Nationalpark Hunsrück-Hochwald. Insofern erfüllt der Weg nicht nur den Zweck der klimafreundlichen Mobilität der Touristen, sondern ermöglicht auch den Besuch der genannten Attraktionen und Einrichtungen. Es ist davon auszugehen, dass der Radweg neue Gäste anziehen und er damit u. a. zu einer deutlichen Steigerung der Einnahmen im Tourismusbereich beitragen wird.
Da der Radtourismus inzwischen in weiten Teilen mit E-Bikes stattfindet, sind Tagesfahrstrecken zwischen 50 und 100 Kilometern auch für sportlich untrainierte Fahrer gut zu bewältigen. Ein gut ausgebautes und beschildertes Wegesystem, das öffentliche Straßen sowie Kreuzungs- und Begegnungsverkehr weitgehend meidet und sowohl Langstreckenfahrten „von Punkt zu Punkt“ als auch kürzere Rundstrecken mit täglicher Rückkehr zum Ausgangspunkt ermöglicht, wird in Verbindung mit den touristischen Highlights des Nordsaarlandes zweifelsfrei zu überregionaler Aufmerksamkeit führen und insoweit eine touristische Signalwirkung haben.
Durch die überregionalen Anschlüsse z. B. an den Saarland-Radweg, Ruwer-Hochwald-Radweg nach Trier, Rheinland-Pfalz-Radweg, Nahe-Radweg nach Bingen, Primstal-Radweg bis an die Saar, Fritz-Wunderlich Rad- und Wanderweg mit Anschluss an Glan-Blies-Radweg und Barbarossa-Radweg, bietet der Bahnradweg Sankt Wendeler Land auch für Tagesgäste aus der Naheregion eine alternative Anreisemöglichkeit.