Bundesprogramm "Klimaschutz durch Radverkehr"
Der Bahnradweg Sankt Wendeler Land wird durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit im Rahmen der Initiative „Klimaschutz durch Radverkehr“ gefördert.
Die Förderkennzeichen sind wie folgt:
Abschnitt Nohfelden: 03KBR0078A
Abschnitt Nonnweiler: 03KBR0078B
Die Titel für das Förderprojekt laufen noch auf die alte Namensgebung Nahe-Hunsrück-Radweg, die ursprünglich für den Bahnradweg Sankt Wendeler Land geplant war:
„Verbundprojekt: NKI: Nahe-Hunsrück-Radweg: 2. Bauabschnitt Gemeinde Nohfelden“
„Verbundprojekt: NKI: Nahe-Hunsrück-Radweg: 3. Bauabschnitt Gemeinde Nonnweiler“
Die Laufzeit des Förderprojektes ist vom 01.07.2020 bis 30.06.2023. Ziel und Inhalt des Vorhabens ist der Bau eines Alltags- und Freizeit-Radweges auf zwei miteinander verbundenen Bahntrassen. Das besondere Thema des Bahnradwegs Sankt Wendeler Land ist der Umbau von zwei Bahntrassen als attraktive Radverkehrsverbindungen von zwei Seiten zum komplett neu gestalteten ÖPNV-Verknüpfungspunkt Bahnhof Türkismühle an der DB-Hauptstrecke Saarbrücken-Mainz-Frankfurt.
Beteiligte Partner:
Initiative „Klimaschutz durch Radverkehr“ des Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit:
Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, die Treibhausgasemissionen in Deutschland bis zum Jahr 2030 um mindestens 55 Prozent gegenüber dem Niveau von 1990 zu reduzieren. Langfristig soll bis zum Jahr 2040 eine Reduktion von mindestens 70 Prozent und bis 2050 weitgehende Treibhausgasneutralität erreicht werden.
Mit dem Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung wurde im Jahr 2016 die Grundlage und Leitlinie für die weitere Identifikation und Ausgestaltung der jeweiligen Klimaschutzstrategien in den verschiedenen Handlungsfeldern beschlossen. Das im Oktober 2019 von der Bundesregierung verabschiedete Klimaschutzprogramm 2030 setzt den Klimaschutzplan mit konkreten Maßnahmen um.
Eine Maßnahme daraus ist die Stärkung des Radverkehrs als klimafreundliche Mobilitätsform durch die finanzielle Unterstützung integrierter Modellvorhaben. Hieraus folgte der Förderaufruf „Klimaschutz durch Radverkehr“ als Initiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit.
Ziel dieses Förderaufrufes ist es, Anreize zur Erschließung von Minderungspotenzialen im Handlungsfeld Radverkehr zu verstärken, die Minderung von Treibhausgasemissionen zu beschleunigen und Treibhausgaseinsparungen durch investive regionale Modellprojekte zu realisieren.
Mit dem Projekt des Bahnradweges Sankt Wendeler Land soll die Fahrradmobilität attraktiver und sicherer werden. Ziel ist es, den Radverkehrsanteil zu steigern und so das Klima zu schonen. Dafür sind insbesondere eine attraktive Infrastruktur im Stadt-Umland-Bereich und eine bessere Verknüpfung zum öffentlichen Personennahverkehr nötig. Das Projekt Bahnradweg Sankt Wendeler Land fördert die individuelle Verkehrsmittelwahl zugunsten des Fahrrads. Dadurch wird gleichzeitig die Nutzung des motorisierten Individualverkehrs verringert.
Der Bahnradweg Sankt Wendeler Land schafft eine verkehrssichere und komfortable Radverkehrsanlage zwischen mehreren Gemeinden und Ortsteilen und dem Bahnhof/ÖPNV-Verknüpfungspunkt in Türkismühle. Aufgrund der besonderen Nähe zu vielen Gewerbe- und Industriegebieten entlang des geplanten Bahnradwegs Sankt Wendeler Land stehen die Berufspendler am Anfang der Betrachtung von möglichen CO2-Einsparungen. In den entlang des Radweges liegenden Gewerbe- und Industriegebieten arbeiten zusammen rund 5.000 Menschen.
Neben dem Pendeln zur Arbeit werden auf dem Bahnradweg Sankt Wendeler Land zukünftig auch weitere alltägliche Fahrten mit dem Rad erfolgen. So können beispielsweise mit (Lasten)Fahrrädern Einkäufe und sonstige Erledigungen in den angebundenen Einkaufszentren und Ortskernen erfolgen.
Weiterhin können Schüler die umliegenden Schulstandorte (unter Einbeziehung der Bahn bis in die Mittelzentren Birkenfeld und St. Wendel) wesentlich verkehrssicherer erreichen und müssen nicht mehr von den Eltern mit dem Auto zur Schule gebracht werden. Dadurch kann hier von einer zunehmenden Fahrradnutzung ausgegangen werden.
Zusätzlich wird auch die touristische Nutzung des Radweges, insbesondere zum Bostalsee, aber auch z. B. zum geplanten Nationalparktor in Otzenhausen oder dem Wildpark in Freisen dazu beitragen, verkehrsbedingte CO2-Emisssionen zu vermeiden. Um den Bostalsee existiert bereits eine gut ausgebaute Infrastruktur, die durch Trennung des Rundweges in Rad- und Wanderweg bereits sehr viele Radfahrer anzieht.
Der am Bostalsee ansässige Center Parcs Park Bostalsee verzeichnet im Jahr bei rund 500.000 Übernachtungen ca. 125.000 Gäste. Vor Ort gibt es aktuell 500 Fahrräder zum Verleih, welche in den Sommermonaten zu 80%, in den Wintermonaten zu 40% benutzt werden, d. h. im Schnitt werden 300 Fahrräder am Tag ausgeliehen. Aufgrund der Zielgruppe Familien mit Kindern und des weiten Einzugsgebietes des Center Parcs Park Bostalsee erfolgt die An- und Abreise fast ausschließlich mit dem PKW. Der Bahnradweg Sankt Wendeler Land ist aufgrund seiner Wegebeschaffenheit (ehemalige Bahntrasse) auch für die Nutzung durch Familien mit Kindern besonders geeignet. Durch dieses neue, attraktive Angebot eines Radweges kann die bisherige Anzahl der Fahrradausleihen im Center Parcs Park Bostalsee sicher ebenfalls weiter gesteigert und die Anzahl an Ausflügen in die Umgebung, die sonst mit dem PKW unternommen worden wären, stattdessen mit Fahrrädern erhöht werden.
Der Bahnradweg Sankt Wendeler Land korrespondiert zudem auch mit der Regiobuslinie R 200 von Türkismühle nach Trier, so dass interessante Rundtouren auch als Kombiprodukte mit Bus und Bahn möglich sind.
Damit die Menschen im Alltag verstärkt auf die Nutzung des Rades anstatt des PKWs umsteigen, ist eine durchgängig verkehrssichere und witterungsunabhängige Radwegverbindung notwendig. Mit dem Bahnradweg wird für die Bevölkerung eine wichtige Alternative zum Pkw geschaffen.
Der Bahnradweg Sankt Wendeler Land ist umfassend in geplante Maßnahmen wie den Radverkehrsplan des Saarlandes (Alltagsroutennetz) und in das SaarRadland (touristisches Netz) integriert. Das Vorhaben wird wesentlich von der Landesregierung unterstützt und genießt ein hohes Maß an öffentlicher Sichtbarkeit.
Mit seiner Vielzahl an Zielgruppen und Nutzungsmöglichkeiten leistet das Projekt einen dauerhaften Beitrag zu den Klimaschutzzielen der Bundesregierung und der lokalen Klimaschutzinitiative Null-Emission Landkreis St. Wendel.